Workshops

Fachkongress VielfaltKulturNRW – Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur stärken
18. September 2023, Düsseldorfer Schauspielhaus
Workshopphase I: 11.45 Uhr, Workshopphase II: 14.15 Uhr

Im Zentrum der Veranstaltung stehen neun themenspezifische Workshops, die jeweils am Vor- und Nachmittag stattfinden. So haben haben Sie die Möglichkeit, an zwei verschiedenen Workshops teilzunehmen. Bitte registrieren Sie sich unter der Rubrik Anmeldung für zwei Workshopthemen und nennen Sie eine weitere Alternative für den Fall, dass ein Workshop bereits ausgebucht sein sollte.

Am Ende des Fachkongresses findet ein Gallery Walk zu den Workshopergebnissen statt.

 

Workshop 1

Über den Tellerrand – neue Partnerschaften in Kunst und Kultur

Moderation:
Ulrike Kessing, Landschaftsverband Rheinland
Expertise:
Christian Wagemann, Stapeltor, soziokulturelles Zentrum, Duisburg
Iris Colsman, Kompetenzzentrum Selbstbestimmtes Leben Düsseldorf, KSL.NRW Inklusive Kultur
Carolina Zibell, Aktion Mensch e.V.

Kunst und Kultur hat viele Ausdrucksformen. Aber wie sieht es vor und auf der Bühne aus? Wer findet den Weg zu den kulturellen Angeboten in der Stadt und im ländlichen Raum? Nicht nur die aktuellen Bestrebungen, das Publikum weg von den Streamingdiensten und dem Kulturgenuss vom heimischen Sofa aus wieder in Theater, Kinos und Museen zu locken, forciert die Frage nach den alten und neuen Zielgruppen, sondern auch der Wunsch und die Forderung nach mehr Diversität in Kunst und Kultur. Können Partnerschaften ein Weg sein, diverser zu werden? Wie werden neue Partnerschaften zum Gewinn für alle Beteiligten? Diese Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen.

Workshop 2

Ein Platz am Tisch?! – Publikumseinbindung als Weg zum diversitätssensiblen Audience Development

Moderation:
Leoni Wienströer, Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Expertise:
Jérôme Jussef Lenzen,Geschäftsführer des Kölner Instituts für Kulturarbeit und Weiterbildung, Vorstandsvorsitzender und Gründer von ArtAsyl e.V
Katarzyna Nogueira, LWL-Museum Zeche Zollern

Audience Development, Outreach, Community Engagement – hinter diesen Stichworten stehen bereits seit einigen Jahren Maßnahmen, die Kultureinrichtungen ergreifen, um ihr Publikum zu vergrößern, enger zu binden oder diverser zu machen. Im Sinne von „If you want to change your audience, you first have to change yourself“ (Morton Smith, Arts Council England) möchte der Workshop zum Austausch darüber anregen wie Kultureinrichtungen sich verändern müssen, um ein diversitätssensibles Audience Development zu gestalten. Dabei geht es um Fragen nach der eigenen Haltung und das Hinterfragen von Organisationsstrukturen, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Umsetzung, sowie die Rolle von neuen Partnerschaften, um Partizipation zu ermöglichen und eine langfristige Publikumsbindung aufzubauen.

Workshop 3

Vorangehen! – Diversität als Leitungsaufgabe in Kultureinrichtungen

Moderation:
Dr. Hildegard Kaluza, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Expertise:
Stephan Anpalagan, Journalist, Strategieberater und Musiker
Michelle Bray, Beraterin und Trainerin

Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung ist ein Top-Down Prozess und kann nur mit Unterstützung der Einrichtungsleitungen gelingen. Sie müssen den Prozess in die Gesamtstrategie implementieren, Ressourcen bereitstellen und Haltung und Motivation vorleben. Die Erfahrungen zeigen, dass Diversitätsentwicklung komplex und langwierig ist und nicht selten auf Widerstände innerhalb der eigenen Organisation stößt. Der Workshop möchte die besonderen Herausforderungen für die Leistungsebene (beispielsweise im Personal) erörtern und gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen.

Workshop 4

Gewusst wie! – Diversitäts-Knowhow erwerben und im Arbeitsalltag umsetzen

Moderation:
Katrin Gildemeister, Kulturrat NRW
Expertise:
Isabell Rosenberg und Annette Ziegert, Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur
Ella Steinmann, Theater Dortmund

In diesem Workshop geht es darum, wie es Kultureinrichtungen mit Hilfe von Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen gelingen kann, Diversitätsentwicklung voranzutreiben. Wo fehlt es an Wissen und Kompetenzen, um sowohl in operativen (Theatern, Museen etc.) als auch in verwaltenden Strukturen (Verbänden, Kommunen) diversitätssensibel zu agieren? Welche Angebote der Beratung gibt es und wo bestehen Desiderate? Und wie wird erworbenes Wissen in die Arbeitsebene transferiert? Ausgehend von praktischen Ansätzen soll ermittelt werden, wie konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik lauten könnten.

Workshop 5

Inspiration ländlicher Raum? – Herausforderungen und Chancen diversitätssensibler Kulturarbeit abseits der urbanen Zentren

Moderation:
Andrea Hankeln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Expertise:
Dr. Jana Duda, OWL Kulturbüro
Felix Linnemann, Interkulturelles Zentrum Hövelriege
Lisa Glahn, Filmemacherin, „Land leben – früher-heute-morgen"

Was macht diversitätssensible Kulturarbeit im ländlichen Raum aus? Welche spezifischen Voraussetzungen und Herausforderungen gilt es zu berücksichtigen und welche Potenziale zeigen sich? Nach einer kurzen Einordnung richtet der Workshop den Blick auf Besonderheiten und Chancen diversitätsorientierter Arbeit abseits der urbanen Zentren: Wie werden Angebote gestaltet, wie diverse Zielgruppen erreicht und eingebunden? Welche Rolle spielt regionale Zusammenarbeit? Und: Mit welchen erfolgreichen Ansätzen und Maßnahmen können der ländliche und der urbane Raum im Hinblick auf eine nachhaltige Diversitätsentwicklung in Kunst und Kultur voneinander lernen?

Workshop 6

Von Hürden und Chancen – Teilhabegerechtigkeit in der Kulturförderung

Moderation:
Yasemin Tayeboun, Regionalverband Ruhr
Expertise:
Günfer Çölgeçen, Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin

Im Workshop geht es um die kritische Überprüfung von Kulturförderungen in Bezug auf ihre Zugänglichkeit für marginalisierte Kulturschaffende. Auf Grundlage beispielhafter Förderprogramme und bereits bestehender Forderungen sollen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Kulturförderung entwickelt werden. Erörtert werden sollen Themenfelder wie Sonderfördertöpfe, Auswahlverfahren, Jurybesetzungen und Abbau von Hürden durch institutionelle Kooperationen sowie Maßnahmen zur Beratung, Unterstützung und Qualifizierung von Fördernehmenden im Zuge des Antragsprozesses. Ziel ist es, transparente und chancengerechte Fördermöglichkeiten und -prozesse zu formulieren.

Workshop 7

Stark machen – Empowerment unterrepräsentierter Kulturschaffender als Schlüssel zum Wandel

Moderation:
Ayse Kalmaz, Filmmaker, Director, Videoartist, Cultural Worker
Expertise:
Dr. Cornelie Kunkat, Deutscher Kulturrat e.V.
Beret Evensen, Coaching und Teamentwicklung für Menschen, Unternehmen und Kulturbetriebe
Kazım-Kamer Kalayci, Landesmusikakademie NRW e. V.
Matthias Witt, Landesmusikakademie NRW

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel – Kunst- und Kulturbetriebe sind gefordert, Transformationsprozesse einzuleiten. Empowernde Maßnahmen können dafür ein wichtiger Schlüssel sein. Doch was bedeutet „Empowerment“? Wie können Kunst- und Kulturbetriebe das Gelingen und die Verstetigung von Empowerment-Prozessen ermöglichen? Welche Formate und Maßnahmen tragen bereits jetzt zur Selbstermächtigung und zur Sichtbarmachung von unterrepräsentierten Kulturschaffenden bei? Wo liegen Hürden und was sind Erfolgsrezepte? Lassen sich aus diesen Erfahrungen Modelle entwickeln und auf andere Bereiche übertragen?

Workshop 8

Vom Handlungskonzept bis zur Umsetzung – Diversitätsentwicklung als Aufgabe kommunaler Kulturpolitik

Moderation:
Nadine Haßlöwer, ISI Institut für soziale Innovation GmbH
Expertise:
Jörg Stüdemann, Vorsitzender des Kulturausschusses des Städtetages NRW, Stadtdirektor Dortmund
Barbara Foerster, Kulturamt Köln
Zsolt Káldy, Kulturamt Köln
Angélique Tracik, Kulturamt Düsseldorf
Prof. Dr. Romi Domkowsky, Kulturamt Oberhausen

Kunst und Kultur sind grundsätzlich offen für alle Lebenswelten in der Stadt. Ihre identitätsstiftende Wirkung kann einen wichtigen Beitrag für die Integration leisten. Diversität ist aber nicht nur ein Thema der ethnischen Herkunft, sondern zielt auf die Vielfalt der städtischen Gesellschaft insgesamt und umfasst alle Lebensformen in der Stadt. Eine diversitätsorientierte Kulturpolitik will Kulturangebote für alle Menschen zugänglich machen. Vielfalt als Chance, Gewinn und Möglichkeit für eine Entwicklung hin zu mehr Partizipation zu sehen – das erfordert ein Umdenken in der Haltung von allen stadtgesellschaftlichen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Kultur und Zivilgesellschaft. Im Workshop werden Strategien der kommunalen Kulturpolitik dargestellt, wie Diversität im städtischen Kulturleben mit ganzheitlichen Ansätzen weiterentwickelt werden kann.

Workshop 9

Vom Messen ins Handeln – mit Daten Transformation fördern

Moderation:
Prof. Dr. Birgit Mandel, Universität Hildesheim, Institut für Kulturpolitik
Expertise:
Dr. Vera Allmanritter, Institut für Kulturelle Teilhabeforschung in der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung
Dr. Jens Schneider, Universität Osnabrück

Die Messung diversitätssensibler Daten ist kein neutraler wissenschaftlicher Akt, denn die Erhebung vielfältiger Diversitätsdimensionen beinhaltet stets eine politische und ethische Dimension und stellt organisatorische Herausforderungen dar. Wie ist Diversität konkret messbar und welche Diversitätsdimensionen sollten konkret gemessen werden? Und genauso wichtig ist die Frage, welchen Beitrag diversitätssensible Daten für den Change Prozess darstellen. Welche Ziele werden verfolgt? Wie können Daten als Steuerungsinstrument sinnvoll genutzt werden?